Verfasst von: David | Juni 16, 2009

Allgemeine Geographie (Bevölkerungs- & Wirtschaftsgeographie, Demographie)

Toskana_Karte

Italien - Lage der Toskana

Die Toskana liegt in der Mitte Italiens und ist mit einer Fläche von 22992 km² die fünftgrößte Region Italiens. Die Hauptstadt der Toskana ist Florenz.

Die Region Toskana lässt sich in 10 Provinzen unterteilen: Arezzo, Firenze, Grosseto, Livorno, Lucca, Massa-Carrara, Pisa, Pistoia, Prato und Siena.

Bevölkerung:

In der Toskana leben etwa 3,53 Millionen Menschen, wobei sie mit einer Bevölkerungsdichte von 153 Einwohner/km² unter dem Durchschnitt von Italien liegt (172 Einwohner/km²).

Die Bevölkerungsdichte ist aber auch von Provinz zu Provinz unterschiedlich.

San Gimignano

San Gimignano

Während die Küstengebiete der Versilia und die Großstadtregionen im Norden etwa 70 % der Bevölkerung ausmachen bei nur 20 % der Fläche der Toskana, ist das südliche Hügelland eher dünn besiedelt.

Insgesamt musste die Toskana in den letzten Jahrzehnten einen Bevölkerungsschwund verzeichnen.

Städte und Dörfer:

In der Toskana stehen sich die städtische Lebensweise (in Florenz, Pisa, etc.) und eine typisch ländliche Siedlungsstruktur (in Hügellandschaften und Tälern) gegenüber.

Durch die Abwanderung der bäuerlichen Bevölkerung vom Land (nur etwa 6% der Bev.)

ist diese Siedlungsstruktur zurückgegangen, aber immer noch im Süden der Toskana ausgeprägt.

Wirtschaft:

Wirtschaftsregionen in Italien

Wirtschaftsregionen in Italien

Die Toskana hat eine Arbeitslosenquote von etwa 5,3 % (vgl. EU 8,7%) und ein Pro-Kopf-Einkommen von 26460 € (vgl. Sizilien 15000 €).

Von ihrer wirtschaftlichen Struktur her lässt sich die Toskana in den reichen Norden mit den wirtschaftlich bedeutenden Städten und in den ärmeren, dünn besiedelten Süden aufteilen.

Besonders Florenz, als Handels- und Messeort und als Sitz großer Verlage sowie eines Wissenschaftszentrums, spielt wirtschaftlich und auch politisch eine große Rolle.

Der Dienstleistungssektor mit 65% ist in der Beschäftigungsstruktur am ausgeprägtesten, während rund 32% der Bevölkerung in der Industrie und etwa 3% in der Landwirtschaft tätig sind.

Obwohl heutzutage wenige Bürger in der Landwirtschaft tätig sind, prägt dieser Wirtschaftsfaktor am stärksten das Gesicht der Region.

Zu früheren Zeiten gab es nämlich in der Toskana die so genannte „Mezzadria“ (Halbpacht), bei der städtische Großgrundbesitzer ihr Land den Bauern verpachteten und im Gegenzug die Hälfte der Ernte sowie andere Dienstleistungen einforderten.

Aus diesen Klein- und Nebenerwerbsbetrieben sind mittlerweile moderne Mittel- bis Großbetriebe mit starker Spezialisierung entstanden.

Zu den Hauptanbauprodukten in der Toskana zählen Getreide, Zuckerrüben, Wein, Oliven, Obst, Gemüse und Sonnenblumen, während Viehzucht eine eher unwichtige Rolle spielt und Fischfang auf den Hafen in Livorno konzentriert ist.

Industrie:

Die Herstellung von Agrarprodukten in Zucker-, Speiseöl-, Leder- und Schuhfabriken sowie die Verarbeitung von Holz inklusive Möbel- und Papierherstellung bietet eine große industrielle Bandbreite.

Des Weiteren haben die Textil- und Bekleidungsbranche (in Florenz und Prato) sowie die Glas- und Keramikindustrie (im Elsa-Tal bei Siena) eine große Tradition.

Dazu stoßen noch die Gold- und Silberschmuckbearbeitung (in Arezzo) und der Fahrzeug- und Maschinenbau (im Industriegürtel von Pistoia über Prato und Florenz).

Bergbau:

Luftbild der Carrara-Steinbrüche

Luftbild der Carrara-Steinbrüche

Während der Bergbau und die Erzverhüttung (Eisen-, Kupfer-, Blei-, Zink- und andere Erze) in den so genannten „Colline Metallifere“ auf Elba und am Monte Amiata mittlerweile eingestellt wurde, werden der Abbau von Mangan und Pyrit sowie die berühmte Gewinnung des weißen Marmors noch heute betrieben. Die Standorte Cararra und Massa, die schon seit der Antike von Bedeutung sind, haben aber inzwischen mit der ausländischen Konkurrenz zu kämpfen. Die geothermische Energie der Colline Metallifere wird zunehmend genutzt und bei Landerello in einem großen Kraftwerk verstromt.

© Hakim Younes, David Ziegler


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